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Endspurt ein entscheidender Faktor

Es waren der Saison-Endspurt und eine große Portion Glück, die dem Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede schließlich den Klassenerhalt gebracht haben. „Wir haben in den letzten zehn Spielen zehn Punkte geholt, Senden nur vier“, so der scheidende HSG-Trainer Hans-Peter Müller. „Das war ein entscheidender Faktor.“

Klar ist aber auch, dass die fremde Hilfe durch die Siege von Ahlen und Nordhemmern in den letzten beiden Saisonspielen gegen den Konkurrenten im Kampf um den drittletzten Platz, ASV Senden, weitere wichtige Faktoren waren. Und, nicht zu vergessen: Der Soester TV bleibt in der 3. Liga West. Denn wäre Soest neben Gladbeck als zweiter westfälischer Klub abgestiegen, hätte auch der Drittletzte der Oberliga den Weg in die Verbandsliga antreten müssen: das wären Möllbergen, Senden und Gevelsberg gewesen. So konnte Gevelsberg im letzten Moment noch den Kopf aus der (Abstiegs)-Schlinge ziehen.

Bessere Rück- als Hinrunde

Wie in den Oberliga-Spielzeiten zuvor hatte Gevelsberg eine bessere Rück- als Hinrunde – wenn auch diesmal nur eine um zwei Punkte bessere. Denn nach den ersten 13 Spielen gab es eine Bilanz von 8:18 Punkten, in der Rückrunde eine von 10:16 Zählern. Bei den insgesamt acht Siegen gab es keinen gegen die beiden Absteiger Möllbergen und Senden. Im Gegenteil: jeweils 0:4 Punkte lautet die HSG-Bilanz dieser direkten Duelle. Die acht Siege sicherte sich Gevelsberg-Silschede gegen Bielefeld-Jöllenbeck, in und gegen Nordhemmern, gegen Altenhagen-Heepen, gegen Hagen II, gegen Hamm II, in Loxten und gegen Volmetal.

Hierbei zeigt sich, dass die Gevelsberger Heimbilanz besser ist als die in fremden Hallen. In der „Hölle West“ gab es einen ausgeglichenen Stand von 13:13 Punkten bei jeweils sechs Siegen und Niederlagen sowie einem Unentschieden. Auswärts setzte es zehn Niederlagen, ein Remis und zwei Siege – macht 5:21 Punkte.

Nach dem Sieg gegen Volmetal und dem Erhalt der Oberliga wurde es richtig emotional. Der Abschied von Trainer Hans-Peter Müller ließ etliche Tränen kullern. Als Keeper Patrick Huhn das Mikrofon ergriff und auch offiziell vor dem Publikum Abschied nehmen wollte, versagte fast seine Stimme. „Ich war so ergriffen, dass Hühnermann so ergriffen war“, sagte hinterher Hans-Peter Müller. Huhn schaffte es noch, mit dem Publikum das obligatorische „Humba Täterää“ anzustimmen. Dann zog er sich zurück, den Tränen ließ er freien Lauf.

Müller hört zu 90 Prozent auf

Auch Müller griff in der Halle noch zum Mikrofon, hob Einsatzwille und Kampfkraft seiner Jungs hervor. „Wir haben nie aufgegeben, und das hat uns ausgezeichnet“, so Müller. Er dankte noch mal allen, die „mir am 11. Januar 2014 das Leben gerettet“ haben. Und dass dieser 9. Mai 2015 tatsächlich sein letztes Spiel als hauptamtlicher Trainer gewesen sein soll, bezifferte „HaPe“ mit einer 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit.

Neben dem Abschied von Hans-Peter Müller hat HSG-Vorsitzender Thomas Schneider noch fünf scheidenden Akteure alles Gute für die Zukunft gewünscht. Mit kleinen Präsenten gehen Marian Stratenschulte, Tom Maschin, Sebastian Pagel, Till Pasch und Marc Bradtke. Wobei Stratenschulte nicht so ganz geht. Er bleibt so genannter „Stand by“-Spieler. Er stellt sich zur Verfügung wenn Not am Mann ist – auch für die Kreisliga-Reserve.

Heinz-G. Lützenberger