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Einsatz als Lohn für harte Arbeit

Die beiden Gevelsberger Jugendspieler Pascal Schinke und Finn Steinbach feierten am vergangenen Wochenende ihr Debüt in der Handball-Verbandsliga

Die Partie war längst entschieden, die Stimmung in der Gevelsberger Halle West glich sich angesichts der deutlichen Führung langsam dem Freundschaftsspiel-Charakter auf dem Parkett an. Mit zwei Einwechslungen etwa eine Viertelstunde vor Spielschluss brandete dann in der Gevelsberger Halle West aber doch noch einmal Jubel auf: Sascha Šimec, Trainer des Verbandsligisten HSG Gevelsberg-Silschede, wechselte zunächst Finn Steinbach, Torwart der eigenen A-Jugend, ein. Kurze Zeit später schickte er den ebenfalls erst 18-jährigen Pascal Schinke aufs Feld. Für beide Verbandsliga-Debütanten „ging ein Traum in Erfüllung“, wie sie sagen.

Dass die beiden A-Jugendlichen überhaupt im Kader der Verbandsliga-Mannschaft von Šimec standen, haben sich die langjährigen HSG-Jugendspieler „einfach absolut verdient“, erklärt der Trainer den Einsatz der beiden Nachwuchshoffnungen. „Sie haben sich bei den Trainingseinheiten immer wieder angeboten und waren sehr motiviert, sich zu verbessern. Den Einsatz der Jungs wollten wir nun belohnen“, erklärt Sascha Šimec.

Eine Chance, die jeder Spieler hat

Und die harte Extra-Trainingsarbeit von Steinbach und Schinke sollte sich auszahlen: „Es war ein unbeschreibliches Gefühl, in der ersten Mannschaft vor all den Zuschauern aufzulaufen. Ich habe lange davon geträumt und am Samstag ist der Traum dann endlich wahr geworden“, schwärmt Schinke vom Verbandsliga-Debüt für seinen Heimatverein. Der Weg dorthin war jedoch ein beschwerlicher, denn der Kreisläufer nahm zunächst an intensiven Konditions-Einheiten der HSGler teil.

„Es hat alles damit angefangen, dass ich bei den Laufeinheiten der ersten Mannschaft teilgenommen habe. Das war eine Chance, die ich unbedingt nutzen wollte, um mich selbst zu verbessern. Aber auch, um dem Trainer zu zeigen, dass ich gewillt bin, mich anzubieten“, erzählt der Nachwuchsspieler der HSG. Im Auftrag des Trainers habe ihn schließlich Kreisläufer und Jugendtrainer Sam Lindemann angesprochen und angeboten „auch bei den normalen Trainingseinheiten teilzunehmen. Alles weitere hat sich dann einfach so entwickelt.“

Auch Finn Steinbach ging den Weg, sich bei der ersten Mannschaft im Training anzubieten: „Vor etwa einem Jahr habe ich die Chance genutzt, die jeder Jugendspieler in unserem Verein hat und bin zum Training der ersten Mannschaft gegangen. Von Anfang an habe ich mich total willkommen und wohl in der Mannschaft gefühlt, das hat es mir leichter gemacht, mich einzugewöhnen“, erklärt er.

Steinbach zeigt gute Ansätze

Durch das Training der A-Jugend setzt sich der 18-jährige bewusst einer Art Doppelbelastung aus, um Anschluss an das Verbandsliga-Team zu finden. „Ich bin immer mit großem Spaß bei der Sache und habe daher kein Problem damit, am Tag mehrere Stunden in der Halle zu sein und einen Großteil meiner Freizeit für den Sport zu opfern“, so Steinbach. „Am vergangenen Samstag wusste ich dann, dass sich das harte Training gelohnt hat“, so der Torwart über sein geglücktes Debüt. Nach seiner Einwechslung gelang dem Schlussmann die ein oder andere gute Parade und er hätte um ein Haar einen Strafwurf pariert. Auch Trainer Sascha Šimec weiß um die Qualitäten seines Schützlings: „Er hat seinen Job sehr gut gemacht und für sein Alter eine unglaubliche Ruhe ausgestrahlt“, so Šimec. „Wenn man bedenkt, dass Torhüter in der Regel erst ab 30 ihr bestes Alter erreichen, haben wir aber alle Zeit, ihn in Ruhe zu entwickeln.“

In Zukunft sollen sich die Nachwuchs-Akteure zunächst in ihrem letzten A-Jugend-Jahr beweisen und parallel in der zweiten Senioren-Mannschaft in der Bezirksliga Spielpraxis sammeln. „Für junge Spieler ist es immer wichtig, Spielpraxis zu sammeln. Wir wollen einen sukzessiven Übergang in die erste Mannschaft schaffen. Das ist der Weg, den wir mit Finn und Pascal gehen wollen“, so der Coach.

Bericht: Joel Klaas, Westf. Rundschau
Bild: Verein

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