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Die nächste Überraschung bleibt aus

Die zweite Überraschung binnen einer Woche ist ausgeblieben. Sieben Tage nach dem imposanten Heimsieg gegen die TSG A-H Bielefeld erwies sich der mit zahlreichen Topspielern gespickte Kader des Tabellenführers TuS Volmetal als zu stark für Schlusslicht HSG Gevelsberg-Silschede. Die Hagener gewannen klar mit 33:26 (15:10) und ließen damit die schwache Leistung der letzten Woche beim 22:28 in Augustdorf vergessen.

Als die souverän leitenden Schiedsrichter die Spielfläche pünktlich freigaben, waren noch nicht alle Fans auf ihren Plätzen, weil sie noch Parkplätze im Umfeld der Halle suchten. Doch die Fans, die etwas später in der Halle erschienen, hatten nicht viel verpasst. Die Gäste gingen mit 1:0 in Führung. Es sollte ihr einziger Vorsprung bleiben, bevor die Volmetaler das Kommando übernahmen.

Beim Spielstand von 6:3 in der 15. Minute, Niklas Polakovs hatte schon drei Strafwürfe verwandelt, nahm Gevelsbergs Trainer Hans-Peter Müller die erste Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustellen. Mit kurzfristigem Erfolg: Volmetal konnte sich nicht weiter absetzen. Gevelsberg, offensiv angeführt von Sebastian Breuker, blieb aber nur bis zum Spielstand von 12:10 (25.) im Spiel.

Bereits zehn Minuten zuvor hatte sich für HSG-Coach Hans-Peter Müller ein größeres Problem ergeben. Björn Rauhaus, ohne den angeschlagenen Kevin Kliche besonders wichtig im Innenblock, kassierte in schneller Folge zwei Zeitstrafen, so dass er in der Abwehr umstellen musste. Mit der Folge, dass die Gevelsberger in der Folge Kreisläufer Philipp Dommermuth überhaupt nicht mehr in den Griff bekamen.

Agierte die Abwehr defensiver, um Kreisanspiele zu vermeiden, so nutzte TuS-Akteur Kevin Herzog die sich bietenden Räume. „Wir haben den Unterschied zwischen Tabellenspitze und Tabellenkeller in der Oberliga aufgezeigt bekommen“, lautete das Urteil von HSG-Trainer Müller. Zudem zeigte Manuel Treude im Kasten der Volmetaler eine beeindruckende Leistung. „Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der Videoanalysen macht und Wurfbilder analysiert. Das haben wir heute zu spüren bekommen“, so Müller. Exemplarisch dafür nannte er die ersten beiden Siebenmeter. Während Niklas Polakovs in der 4. Minuten seinen Strafwurf mit Wucht am Kopf von HSG-Keeper Patrick Huhn vorbei ins Gevelsberger Gehäuse warf, versuchte es kurze Zeit später Marian Stratenschulte mit einem Wurf in seine bevorzugte Ecke. Und Treude entschärfte beinahe mühelos. Er hatte ganz offensichtlich gewusst, was auf ihn zukommen wird.

Die letzten fünf Minuten vor dem Seitenwechsel und die ersten fünf Minuten danach entschieden das Derby. In dieser Phase klappte fast alles bei den Neff-Schützlingen. Während der Spitzenreiter fünf Treffer in Folge erzielte, blieben dem Tabellenletzten Tore verwehrt. Bis zur 40. Minuten betrug der Abstand bereits neun Tore, nachdem Philipp Dommermuth mit seinem dritten Treffer das 21:12 besorgt hatte. Die Frage nach dem Sieger stellte sich zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr.

Doch die Gäste bewiesen Moral, gaben sich nicht auf und hielten das Ergebnis in Grenzen. Während die Volmetaler Fans mit ihrer Mannschaft den Sieg wie die Erringung einer Meisterschaft feierten, begaben sich die Gäste inklusive Coach schnell in ihre Kabine.„Das war für uns ein Bonusspiel, wir fallen jetzt nicht um, weil wir verloren haben. In der kommenden Woche werden wir uns sehr intensiv auf die nächste Aufgabe vorbereiten“, blickte HaPe Müller bereits wieder nach vorne.

Volmetals Trainer war über den doppelten Punktgewinn sichtlich erleichtert. „Wir haben heute eine lange Anlaufzeit benötigt“, stellte Stefan Neff fest.

Daniel Weller und Peter Pickel