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Der „Underdog“ zeigt eine tolle Einstellung und ärgert Favoriten

Der Pokal, egal in welcher Sportart, zieht seinen Reiz aus der Tatsache, dass oft Paarungen zustande kommen, die es ohne ihn niemals geben würde. Das ist natürlich auch im Handball so. Und wenn ein Kreisligist einen Oberligisten, noch dazu aus der unmittelbaren Nachbarschaft empfängt, ist das wohl die Krone des Reizvollen. Vielleicht nur noch zu toppen durch die Tatsache, dass der Spielertrainer des „Underdog“ einst selbst einige Jahre als Coach des jetzigen Oberligisten tätig war und seinerzeit am Aufstieg in höhere Sphären mitgebastelt hatte.

Das waren die Vorzeichen der Partie am Dienstagabend, zu der die vier Klassen höher spielende HSG Gevelsberg-Silschede beim Kreisliga-Primus TG Voerde antrat. Die Halle am Reichenbach-Gymnasium gut gefüllt, die Stimmung prima – es war angerichtet für ein kleines Handballfest. Dass am Ende die Überraschung, von der im Pokal ja jeder träumt, ausblieb, tat der guten Laune aller Beteiligter keinen Abbruch. Ach so: Ein Ergebnis gab es ja auch. 32:19 gewann der hohe Favorit am Ende einigermaßen standesgemäß.

Aber bereits im ersten Durchgang hatten die Gäste für mehr als klare Verhältnisse gesorgt. Mit einer kompakten 6:0-Deckung zogen sie der körperlich unterlegenen TG Voerde schnell den Zahn. Das führte auch dazu, dass die Gastgeber im Angriff mit großem Respekt agierten und die wenigen Chancen, die sie bekamen, zu fahrlässig ausließen. So wurden es nicht mehr als zwei in den 30 Minuten des ersten Durchgangs.

Mit der Deckung seiner Mannschaft konnte Voerdes Trainer Philipp Kersthold, der frühere HSG-Trainer, zufrieden sein. „Mit einem starken Corvin Piepenstock im Tor haben wir den Oberligisten bei 14 Toren gehalten“, stellte er erfreut fest. Dennoch war die Partie zur Pause entschieden.

Tolle Einstellung und zweite Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel nahmen die Gäste einen Gang heraus. Und die TGV verwöhnte ihren zahlreichen Anhang und zeigte eine tolle Einstellung, kämpfte gegen den überlegenen Gegner an und verdiente sich so über die zweiten 30 Minuten das knappe Ergebnis von 17:18. „Damit bin ich natürlich zufrieden, wir konnten die Gevelsberger ein bisschen ärgern und haben uns gut präsentiert“, lobte Kersthold sein Team, das mit einigen Ausfällen zu kämpfen hatte.

Neben der ordentlichen Deckung vor dem guten Keeper Mike Krüner, der im zweiten Durchgang für Piepenstock ins Spiel gekommen war, stimmte nun auch das Angriffsspiel. Die Gastgeber agierten unbekümmerter und sorgten so für ein ansehnliches Handballspiel. Besonders positiv dabei war auch der Auftritt von A-Juniorenspieler Jan Pagenkämper, der einige starke Aktionen zeigte. „Wichtig ist, dass sich keiner verletzt hat und wir dagegengehalten haben. Wir nehmen das Positive mit“, zog Kersthold das Fazit des Handballfestes am Reichenbach-Gymnasium.

Daniel Weller