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„Der Druck liegt für mich bei Bommern“

Am Freitagabend geht es in der Gevelsberger Halle West rund: der TuS Bommern kommt zum Derby und Spitzenspiel zur HSG Gevelsberg/Silschede.

Elf Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Sporthalle West und der Sporthalle des TuS Bommern. Doch nicht nur geografisch liegen die beiden Handball-Verbandsligisten eng beieinander, auch in der Tabelle trennen die Teams gerade einmal zwei Punkte. Am heutigen Freitag kommt es zum brisanten Duell der beiden Teams – ein Topspiel, dass in beiden Lagern seit Tagen elektrisiert. Wir haben mit beiden Sascha Šimec und dem ehemaligen HSG-Coach Thorsten Stephan im Doppelinterview über das Derby gesprochen.


Was wünschen Sie sich zu Weihnachten?
Sascha Šimec: Gesundheit.
Thorsten Stephan: Richtig, Gesundheit für meine Familie.


Wie groß ist die Vorfreude aufs Derby am Freitag?
Šimec: Wir freuen uns sehr auf das Spiel. In meinen Augen hat es aber nicht den Derby-Charakter wie beispielsweise die Spiele gegen Hagen, irgendwie fühlt es sich nicht wie ein Derby an. Ich kann nicht genau beschreiben, wieso das so bei mir ist.
Stephan: Die Vorfreude beim gesamten Team ist riesig, das sind doch die Spiele, weshalb wir Handball spielen. Es geht um was, wir erwarten eine volle Halle und vor allem kann man im Vorfeld nicht absehen, wie das Spiel ausgeht, Besser geht es nicht.
Was erwarten Sie für ein Spiel?
Šimec: Es wird meiner Erwartung nach ein sehr schnelles Spiel, bei uns geht das langsam in die DNA über und Bommern kann das ohnehin. Wir treffen auf eine gut eingestellte, Thorsten hat so viele Spiele von uns gesehen, dass er wahrscheinlich von uns träumt. In jedem Fall wird es interessant, beide Teams können gewinnen, wer ist aber nicht abzusehen. Vielleicht wird es knapp, vielleicht gewinnt aber auch ein Team deutlich.
Stephan: Beide Mannschaften sind sehr ausgeglichen besetzt, man weiß im Vorfeld nie wer nach dem Spiel der Haupttorschütze ist. Das macht es für beide Teams natürlich schwieriger, da man sich nicht einfach nur auf ein oder zwei Spieler konzentrieren muss. Ich denke, am Ende wird die Tagesform entscheiden, wer am Ende gewinnt. Wir müssen uns aber im Vergleich zum Spiel in Recklinghausen gewaltig steigern.


Worauf wird es Ihrer Meinung besonders ankommen?Šimec: Die Tagesform und die Torhüterleistungen werden wichtig sein. Bastian Olschinka hat zuletzt sehr ansprechende Leistungen gezeigt, für Christian Scholz kommt das Spiel vermutlich noch zu früh.
Stephan: Für uns gilt es die richtige Balance zu finden. Gevelsberg hat viele starke Rückraumschützen, die uns zwingen werden, sie weit vor dem Tor zu attackieren. Da entsteht natürlich Raum am Kreis, den Sam Lindemann exzellent zu nutzen weiß – wir müssen beides unter Kontrolle kriegen.


Wenn Sie sich einen Spieler vom Gegner aussuchen könnten, wen würden Sie nehmen?Šimec: Da fallen mir beim TuS viele Namen ein, deshalb ist das eine schwierige Frage. Ich habe in der Jugend lange mit Silas Kaufmann zusammengearbeitet, auch Fabian Jung oder Alexander Lindner sind Spieler, die jeder Mannschaft gut zu Gesicht stehen. Wenn ich eine Wahl treffen müsste, würde ich aber Silas nehmen.
Stephan: Das ist eine gute Frage, aber ich würde Marco Luciano nehmen. Er weiß wie wichtig Teamspirit ist und das ist hat bei mir und meiner Mannschaft einen hohen Stellenwert. Außerdem hat er das Spiel einfach verstanden, auch wenn er jetzt nicht mehr so viel spielt.


Nur der Sieger bleibt am Tabellenführer HSC Haltern-Sythen dran. Wie wichtig ist ein Sieg heute Abend unter diesem Aspekt?Šimec: Das ist noch viel zu weit gegriffen, denn diese Liga ist völlig Banane. Haltern hat jetzt eine starke Hinrunde hingelegt, aber da bleibt abzuwarten was in der Rückrunde passiert. Für mich hat das Spiel keinen vorentscheidenden Charakter, vor allem weil in dieser Liga so viele starke Teams sind, gegen die man auch verlieren kann. Verlieren wir heute, sind wir Dritter, was angesichts des angekündigten Jahr der Konsolidierung nach dem Abstieg aus der Oberliga ein tolles Ergebnis ist. Der Druck liegt für mich bei Bommern, die haben vor der Saison ein klares Ziel kommuniziert und werden Woche für Woche immer stärker.
Stephan: Ich glaube das Gevelsberg mehr unter Druck steht, denn wenn sie gegen uns verlieren haben sie bereits sechs Punkte Rückstand auf Haltern. Aber eine Vorentscheidung oder ähnliches ist das nicht, da für ist die Liga zu ausgeglichen. Hagen kommt nach dem Trainerwechsel immer besser in Schwung, in Siegen muss man auch immer erst gewinnen. Die Saison bleibt auch nach dem Spiel spannend, dennoch wollen wir Platz zwei über Weihnachten natürlich verteidigen.


Eine Frage speziell an Sie, Herr Stephan – wie fühlt sie die Rückkehr an die langjährige Wirkungsstätte an?
Stephan: Das ist was Besonderes, klar. Wenn du so lange bei einem Verein warst und immer noch Anhänger dieses Vereins bist, kriegst du das nicht mehr raus. Aber ich bin jetzt seit drei Jahren hier in Bommern und zu einhundert Prozent beim TuS.


Wie geht das Spiel aus?Šimec: Es wird ein geiles Spiel, 36:35 für uns.
Stephan: Wir gewinnen 29:25.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Michael Scheuermann

https://www.wr.de/sport/lokalsport/ennepetal/der-druck-liegt-fuer-mich-bei-bommern-id216060121.html