Der Außenseiter Gevelsberg ist selbstbewusst
„Natürlich machen solche Siege uns alle etwas gelöster“, so HSG-Trainer Jörg Müller, der eine gewisse Lockerheit im gesamten Umfeld spürt. Dazu trägt auch die Stabilität seiner Auswahl bei, die mittlerweile wesentlich gefestigter scheint. Auch die Verpflichtung des neuen Co-Trainers Jan Kassens scheint sich als Volltreffer zu beweisen. Die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam, zu dem auch Frank Kunze als Torwarttrainer angehört, trägt mit der makellosen Heimbilanz klare Früchte.
Überbewerten will der erfahrene Coach die ganze Thematik allerdings nicht. „Wir haben uns in vielen Sachen verbessert, aber wir müssen uns in vielen Bereichen auch noch weiter verbessern“, so der Chefcoach, der zu demütigem Umgang mit der aktuellen Situation aufruft. Gerade Spenge, die nach einem ernüchternden Start mit 7:5-Punkten nur einen Platz besser als die HSG rangiert, hält Jörg Müller als eins der Spitzenteams der Liga. Daher schätzt der ehemalige Bundesliga-Akteur die Siegchancen seines Teams realistisch als gering an. „Ein Sieg für uns wäre eine Sensation“, glaubt Müller, der trotzdem sehen will, dass seine Auswahl den Favoriten vor einigen Aufgaben stellen will, den diese erst mal lösen müsse. „Abgeschenkt wird bei uns nie was“, ergänzt Manager Christof Stippel die Ausführungen des Trainers.
Daheim stark, auswärts ernüchternd
Immerhin wissen beide Verantwortliche, dass es nach dem bisherigen Saisonverlauf nur noch besser werden kann. Denn so erfreulich die Heimauftritte mit drei Siegen sind, so ernüchternd ist die Auswärtsbilanz mit drei Niederlagen. Vielleicht schafft der Achte ja auch auswärts sein anderes Gesicht zu zeigen und auch in Fremde mal zwei Punkte einfahren.
Heinz-G. Lützenberger, WAZ