Als Brockhaus das 21:21 erzielt, gibt es noch Hoffnungen für Gevelsberg
Mathews bleibt sitzenGäste-Trainer Horst Holtmann ließ fortan seinen Außen auf der Bank sitzen, lediglich zu einem Strafwurf durfte die Nummer acht aus Spenge wieder aufs Parkett. Überdies ließ Gevelsberg nur einen Treffer vom hoch aufgeschossenen und wurfstarken Rückraum Simon Hanneforth. Die Gastgeber nahmen den Mann mit der Nummer zehn mit toller Abwehrleistung – insbesondere der von Keeper Patrick Huhn – aus dem Spiel. Und erneut reagierte der Gäste-Trainer, der Hanneforth vom Parkett holte und ihn auf der Bank beließ.
Statt dieser ehemaligen Bundesliga-Spieler kam für Spenge ein Sebastian Redeker, ein Christoph Harbert oder ein Lasse Bracksiek. Das Trio kam vor allem nach dem Seitenwechsel immer besser ins Spiel, Gevelsberg vermochte immer weniger dieser Klasse dieses Trios entgegen zu wirken. „Spenge hat uns gezeigt, welche unglaubliche personelle Möglichkeiten es hat“, so HSG-Trainer Hans-Peter Müller nach dem Spiel. „Da können wir einfach nicht mithalten.“
Immerhin schaffte es Gevelsberg 49 Minuten lang, die Begegnung offen zu gestalten. Mit einer erfolgversprechenden Mischung aus konzentrierter Abwehrarbeit, Tempospiel und dem ruhigen Ball halten und laufen lassen. Dazu klappte der Wechsel zwischen Rafael Dudczak, der offensiv am Kreis für Gefahr, Bewegung und Lücken sorgte, und Kevin Kliche, der zwar angeschlagen spielte, aber im defensiven Mittelblock für gute Leistungen sorgte.
Doch Mitte der zweiten Spielhälfte schickte sich Spenge an, die Partie zu kippen. Erst mit dem 13:13-Ausgleich durch Justus Clausing, Bracksiek legte zur 14:13-Führung der Gäste nach (35.). Doch Gevelsberg ließ Spenge nicht davon kommen. Stets gab es die passende Antwort – wenngleich sich mittlerweile der eine oder andere unnötige technische Fehler einschlich. Dennoch: die Stimmung dank der knapp 600 Zuschauer war prächtig, und als Yannick Brockhaus zum 21:21 ausglich (49.) schien eine kleine Sensation noch möglich.
Drei Minuten zum Vergessen
Doch dann kamen drei Minuten, die die Gevelsberger am liebsten aus der Erinnerung streichen möchten. Nicht einmal gelang es, einen Angriff vernünftig zu Ende zu spielen. Spenge stand zu dicht am eigenen Kreis, die Gäste-Spieler agierten zu aufmerksam, um die Gevelsberger Fehler nicht ausnutzen zu können. Und – schwupps – Spende hatte diese drei Minuten später die 26:21-Führung inne. Klar, Gevelsberg gab weiterhin nicht auf, kam noch einmal auf 23:26 heran. Und gerade das zeichnet diese Truppe aus. Schließlich reichte es aber nicht mehr, die Niederlage zu verhindern.
derwesten.de / Heinz-G. Lützenberger