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Ein Sieg, der beflügeln kann. Allerdings kann die personelle Situation der HSG Gevelsberg-Silschede einen Strich durch die Rechnung machen.

„Mit diesem Sieg nehmen wir guten Schwung mit für die kommenden beiden Spiele.“ Dirk Block, Co-Trainer des Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg-Silschede, zeigte sich nach dem 35:30 beim OSC Dortmund am Freitagabend erleichtert und zufrieden zugleich. Erleichtert, wie die Spieler und wie Trainer Sascha Šimec, nach einem harten Stück Arbeit in der Halle Hacheney. Allerdings auch so hart, dass derzeit nicht wirklich sicher ist, mit wie vielen gesunden Spielern die Gevelsberger am Samstag gegen Bochum-Riemke auflaufen werden können – geschweige denn wie das Training diese Woche aussehen wird.

Breuker nach drei Toren und acht Minuten raus

Wir schreiben die achte Minute im Spiel gegen Dortmund. Sebastian Breuker setzt zum Wurf an, steigt in die Höhe kommt mit dem Fuß verkehrt auf, knickt um, bleibt liegen. Physio Paula Jäkel kommt sofort herbei geeilt. Doch Breuker, der bis dahin drei Treffer zum zwischenzeitlichen 5:5 beigetragen hat, winkt ab. Erste Schritte, doch die Schmerzen bleiben. Schließlich das Aus für dieses Spiel.

Breuker nimmt auf der Bank Platz. Jäkel behandelt ihn unmittelbar nach seiner Verletzung mit „PECH“, was übrigens allgemein geraten wird: „P“ause, „E“is, „C“ompressionen und „H“ochlegen. So sitzt Sebastian Breuker da, verfolgt die restlichen anderthalb Spielzeiten, das Bein hochgelegt mit einem Verband umwickelt und Paula Jäkel drückt einen Eispack auf die schmerzhafte Stelle.

Ferner ist auch noch nicht klar, inwieweit Leo Stippel und Sam Lindemann am kommenden Samstag in der Halle West zum Einsatz kommen können. Jedenfalls sind bei Breuker, Lindemann und Stippel Verletzungen am Sprunggelenk, an den Bändern zu beklagen. Ob Dehnung oder Riss, das ist noch nicht klar, das müssen weitere Untersuchungen ergeben.

Überdies mussten Björn Rauhaus und Nils Rüggeberg den einen oder anderen Hieb einstecken. Auch sie mussten behandelt werden. „Das war schon eine unnötig harte Gangart, die Dortmund ins Spiel gebracht hat“, befand HSG-Trainer Sascha Šimec nach der Partie. Und die Verteilung der Strafen scheinen ihm recht zu geben. Dortmund kassierte sechs Zeitstrafen sowie ein glattes Rot gegen Kevin Herzog nach einem Foul gegen Christopher Fege. Dagegen kassierten die Gevelsberg lediglich drei Zeitstrafen – zweimal erwischte es Daniel Schrouven, der auch wegen einer Blasen-Entzündung ausschließlich in der Defensive eingesetzt wurde, und Lennart Bulk.

Doch im Dortmunder Lager sieht man das anders. Das zeigte sich während des Spiels durch lautstarke Proteste gegen das Schiedsrichter-Gespann – durch Trainer, durch Spieler. OSC-Trainer Thorsten Stoschek handelt sich dafür gar eine Verwarnung ein. Doch verstummen wollten die dauernden Proteste gegen diverse Entscheidungen der Referees nicht.

OSC-Kreisläufer bereitet lange Sorgen

Durchatmen jedenfalls bei Sascha Šimec und Dirk Block nach der Partie. „Das ist für uns der erste Sieg gegen Dortmund seitdem wir in Gevelsberg sind“, so Šimec, der noch die eine oder andere Schwäche in der Abwehr ausgemacht hatte. Immerhin sind es 30 Gegentore gewesen, die durchaus eine Niederlage hätten bedeuten können. Insbesondere Gastgeber-Kreisläufer Nikita Maystrenko war anfangs so gut wie gar nicht in den Griff zu bekommen. „Da waren wir noch nicht richtig im Bilde, haben uns in der Abwehr aber mehr und mehr festigen können“, so Sascha Šimec.

Nur gut, dass da die eigenen Treffer waren. Doch auch bei den 35 erzielte Toren – Christopher Schrouven und Josip Jukic taten sich als Hauptschützen hervor – ist Luft nach oben. „Für uns waren durchaus 40 Treffer und mehr drin“, so Sascha Šimec, der sich mit der Gesamtleistung seiner Jungs durchaus zufrieden zeigte. Zumal einige Spieler verletzt oder angeschlagen waren, daher auch ein Training der Vorwoche kaum im optimalen möglich war.

Bericht und Bilder: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau

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