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Wichtiger als Sieg ist Entwicklung des Teams

Klar, ein Turniersieg, der Titel des inoffiziellen Kreismeisters, das ist schon für den Handball-Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede bejubelnswert. Doch noch wichtiger für den Gastgeber des zweitägigen Turniers ist die Entwicklung der Mannschaft. Und auch da gibt es allenthalben Zufriedenheit. „Wir haben jetzt den Grund reinbekommen. Das müssen wir kompensieren“, so Trainer Jörg Müller nach den Spielen.

Dabei sah es bei den Gruppenspielen noch gar nicht mal so gut für Gevelsberg aus, zeigte sich Jörg Müller nach dem 20:11 gegen den Landesligisten DJK Westfalia Welper und 18:19 gegen den Verbandsligisten TuS Bommern gar nicht zufrieden. Vor allem mit der defensiven Arbeit haperte es. Viel zu löchrig war die Formation am eigenen Kreis, zu oft und zu schnell machten die Gevelsberger einen Schritt nach vorne und eröffneten so den Gegnern gute Möglichkeiten.

Ansprache und Analyse wirken
Eine Ansprache, eine intensive Analyse – die Gevelsberger zeigten sich am zweiten Turnier-, am Finaltag verbessert. „Vielleicht hat uns auch die Niederlage gegen die starke Mannschaft von Bommern geweckt“, so Jörg Müller. Fortan war Gevelsberg hinten disziplinierter, zeigte eine Spielweise, die den Trainer zufriedener stellte. Auch die Spielweise nach vorne war verbessert. So kann es in der Meisterschaft ab dem 6. September weitergehen.

Schließlich sorgten die Verbesserungen auch dafür, dass der Gastgeber verdient den Turniersieg einheimste – wenngleich Bommern im Finale gegenüber dem Gruppenspiel nicht mehr wiederzuerkennen war. Offensichtlich war die Puste ausgegangen. Ohne Fabian Jung, Raban Mazur, Thomas Hitzemann, Bastian Sonnenschein sowie Kevin Schüler, der sich gegen Welper die große Zehe brach, fehlte es an Substanz. TuS-Trainer Ingo Brebach zeigte sich unterm Strich dennoch mit dem Erreichten zufrieden.

Für den Landesligisten RE Schwelm endete die inoffizielle Meisterschaft mit dem fünften Platz, den sich die Mannschaft um Trainer Kai Henning mit der gleichklassigen Westfalia Welper nach einem 31:31 teilte. Die Kreisstädter zeigten, dass es ihnen an Konstanz fehlte. Neben klassen Spielzügen in den Gruppenspielen gegen Verbandsligist TuS Hattingen (15:20) und gegen den gleichklassigen HSV Herbede (17:14) gab es katastrophale Fehler. Für die Kreisstädter wäre durchaus der Einzug ins Halbfinale drin gewesen.

RE-Kader nicht komplett
„Wir hinken in der Vorbereitung noch vier bis fünf Wochen hinterher“, so Kai Henning, der am ersten Turniertag auf Bastian Möller, am zweiten auf Christian Wojtek verzichten musste. Überhaupt nicht im Einsatz war Theo Berzigiannis, der wahrscheinlich erst zum zweiten Spieltag zur Heimpremiere am 13. September gegen Schalksmühle-Halver II eingreifen kann. Ansonsten ließen die Schwelmer durchaus aufblitzen, dass mit ihnen im Kampf um den Klassenerhalt in der beim VfS Warstein am 4. September beginnenden Landesliga-Saison zu rechnen ist.

Insgesamt zeigte sich, dass dieses Turnier durchaus die Qualität von echten Härtetests hatte. „Ich war anfangs skeptisch“, gestand Jörg Müller, „aber ich habe mich eines Besseren belehren lassen. Das Turnier hatte ein gutes Niveau. Es war sehr wichtig für uns.“

Heinz-G. Lützenberger