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Trainer Müller verärgert über Auftritt seines Teams

HTV Sundwig-Westig – Gevelsberg-Silschede 31:23 (13:10)

HSG Gevelsberg-Silschede: Huhn (31. Olschinka) – Brockhaus (6/5), Breuker (4), Rauhaus (3), Dudczak (2), Temp (2), Stippel (1), D. Schrouven (1), C. Schrouven (1), Müller (1), Kling (1), Wohlgemuth (1).

Der Plan war, nach zweiwöchiger Herbstpause voll anzugreifen, die ersten Auswärtspunkte einzufahren und sich ans Tabellen-Mittelfeld heranzuarbeiten. Doch mit der Umsetzung haperte es bei Handball-Oberligist HSG Gevelsberg-Silschede gewaltig. Unterm Strich stand die bislang höchste Saisonniederlage, durfte Aufsteiger HTV Sundwig-Westig vor gut 700 Zuschauern einen 31:23 (13:10)-Triumph bejubeln.

HSG-Trainer Jörg Müller („Ich bin sehr enttäuscht vom Auftritt meiner Mannschaft, den ich nur mit dem Begriff Debakel beschreiben kann.“) machte sich sofort aus dem Staub, sprich Richtung Kabine und faltete dort seine Mannschaft zusammen. Nicht nur die Niederlage an sich, sondern vor allem das Auftreten im zweiten Abschnitt ging ihm gewaltig gegen den Strich.

Die Hemeraner waren nämlich keinesfalls ein übermächtiger Gegner, hatten nach schwungvollem 7:2-Start (13.) vielmehr große Probleme, sich freie Würfe zu erarbeiten. Das lag in erster Linie an Müllers Auszeit und Deckungsumstellung mit einer Spezialbewachung von Daniel Schrouven gegen den Halbrechten Marvin Rosian. Zudem wusste sich Keeper Patrick Huhn gewaltig zu steigern. Der eigene Angriff wollte aber nicht so recht in Schwung kommen. Ein paar Rückraumknaller des Halbrechten Sebastian Breuker, dazu zwei Einzelleistungen von Björn Rauhaus – viel mehr brachte die Offensive der Gäste nicht zustande, weil sich technische Fehler und ungenaue Abschlüsse häuften. Besonders ärgerlich: Beim Stande von 11:9 vergab der ansonsten sichere Vollstrecker Yannick Brockhaus einen Siebenmeter, im Gegenzug kassierte man trotz Überzahl einen Treffer.

Noch war ja Zeit genug, dem Match eine Wende zu geben. Aber die HSG kam einfach nicht in Fahrt. Breuker war nun völlig abgemeldet, Kreisläufer Rafael Dudczak durch die zweite Zeitstrafe in seiner Abwehrarbeit eingeschränkt. Christopher Temp kam zwar nach seiner Einwechselung gleich mit der ersten Aktionen zum 19:15, aber die Hemeraner antworteten postwendend mit einem Dreierpack, wirkten frischer und zweikampfstärker, brachten zudem das bis dahin recht verhaltene Publikum (in Halbzeit eins hatte man nur die Hundertschaft vom HSG-Fans gehört) in Stimmung.

Müller versuchte es erneut mit einer Auszeit, aber ein wirkliches Aufbäumen war in dieser hektischen, durch die kleinlich leitenden Schiedsrichtern allzu oft unterbrochenen Partie nicht zu erkennen. Vielmehr durfte sich HTV-Keeper Chris Schumacher für einige Glanzparaden feiern lassen. Als Rechtsaußen Leo Stippel beim Stande von 25:20 freistehend an ihm scheiterte, war die Messe endgültig gelesen.

Bernd Großmann