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Indiskutable Leistung vor der Pause verhindert möglichen Punktgewinn

Die Situation in der Handball-Oberliga wird für den Vorletzten HSG Gevelsberg-Silschede immer gefährlicher. Augustdorf gewinnt (in Ferndorf), Jöllenbeck punktet (in Altenhagen) und Gevelsberg selbst kann nur ansatzweise an zuletzt gezeigte gute Leistungen anknüpfen. Die 28:31 (12:18)-Niederlage an sich gegen HSG Menden-Lendringsen ist dabei nicht einmal das Schlimme. Vielmehr die „Leistung“ auf dem Parkett – insbesondere die indiskutable vor der Pause – müssen einem Sorgen bereiten.

Es gab kaum einen Moment vor dem Seitenwechsel, in dem die Gastgeber vor knapp 500 Zuschauern einen Zugriff auf die Partie bekamen. Die Abwehr stand schlecht, so konnte es auch nichts Vernünftiges in Richtung Gäste-Gehäuse geben. Das führte dazu, dass die Gevelsberger Keeper – erst Bastian Olschinka, dann Patrick Huhn – in der ersten halben Stunde ebenso nicht wirklich eingreifen konnten, meist auf verlorenem Posten standen.

Menden hatte in Joshua Krechel wie erwartet den Regisseur im Rückraum. Überdies entwickelte sich Max Jost zum brandgefährlichen Kreisläufer, die nie wirklich in den Griff zu bekommen war und sechs Treffer markierte. Tom Schneider war ein weitere Gästespieler, dessen Kreise die Gevelsberger nicht wirklich einengen konnten. Und Florian Bussmeyer zeigte sich nervenstark, verwandelte fünf der sechs Strafwürfe.

Überhaupt sah sich Gevelsberg vor der Pause nicht nur einer starken Mendener Mannschaft, sondern auch einem Siebener-Verhältnis von 1:6 und einem Zeitstrafen-Verhältnis von 1:3 gegenüber. Das und anderes mehr führte dazu, dass Gevelsberg gegen Ende der Halbzeit sieben Minuten lang ohne eigenen Treffer blieb.

Immerhin besserte es sich, besserte sich Gevelsberg nach der Pause. Die Abwehr stand stabiler, Daniel Schrouven schaffte es, im Mendener Rückraum einige Passwege zu durchkreuzen. Durch die stärkere Abwehr kam auch Patrick Huhn besser zur Geltung, erwies sich als guter Rückhalt. Nun war es Menden, die schwer zu knacken hatte. Einmal vier, einmal acht Minuten in Folge blieben die Gäste ohne Treffer, die mittlerweile Marcel Vogler als weiteren Regisseur aufs Parkett gebracht hatten. Auch kämpferisch ging es für Gevelsberg bergauf. Dumm nur, dass dies nicht reichte, um im Angriff gut genug zu sein, um auf- und überzuholen. Viel zu hektisch ging es im Gevelsberger Angriff zu Werke, anstatt Kombinationen mal durchzuspielen. Fehlpässe, unnötige dazu, verhinderte weitere vielversprechende Möglichkeiten.

Kurz keimt Hoffnung auf

Immerhin keimte drei Minuten vor dem Ende so etwas wie Hoffnung auf, als Sebastian Breuker, einmal mehr einer der stärksten in der Mannschaft, zum 26:28 verkürzen konnte. Auch als Tobias Fleischhauer in derselben Minuten das 27:29 erzielte, war alles drin. Noch. Schade nur, dass in Folge Kevin Kliche und Fleischhauer Zeitstrafen kassierten – übrigens Nummer sechs und sieben bei insgesamt zwei Zeitstrafen (beide Max Jost) für die Gäste. Gevelsberg musste zeitweise mit vier gegen sechs Spielern agieren. Da war an eine erfolgreiche Aufholjagd nicht mehr zu denken.

Heinz-G. Lützenberger