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HSG und BHC feiern ein Handballfest

Ein Spiel in Freundschaft: der Bundesligist Bergischer HC war in Gevelsberg zu Gast – und gewann mit 42:22 gegen eine gute HSG.

Gewinner gab es an diesem Samstag auf beiden Seiten, auch wenn die Anzeigetafel eine klare Niederlage für den Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede auswies. Die war allerdings ob der gebotenen Leistung und des erheblichen Klassenunterschieds gegen den Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC 06 zu verschmerzen. Vor allem auch, weil die Gevelsberger gerade im ersten Durchgang eine tolle Vorstellung ablieferten. Am Ende leuchtete ein 22:42 (Halbzeit 14:20) auf der Anzeigetafel in der gut besuchten Halle West auf.

Besonders groß war die Freude direkt zu Beginn der Begegnung, als Daniel Schrouven den krassen Außenseiter dieses ungleichen Vergleichs in Front brachte. Diese sollte, immer wieder ausgeglichen durch den BHC, sogar fast zehn Minuten Bestand haben. Daniels Bruder Christopher, Sebastian Breuker und Sam Lindemann sorgten in der Folge für immer neue Führungen der HSG, beim Stand von 5:3 lag man sogar einmal mit zwei Treffern in Front. „Dirk hat den Jungs gesagt, dass sie mutig spielen sollen“, sagt HSG-Manager Christof Stippel. Und tatsächlich war nicht viel von Respekt oder Angst vor dem Bundesligisten zu merken.

Yannick Fraatz trifft alles

Dass dieser aber über eine ganz andere Qualität verfügt, zeigte sich in den folgenden Minuten. Jeder Fehler der Gevelsberger wurde blitzschnell durch Tempogegenstöße bestraft, im aufgebauten Angriff spielten die Bergischen immer wieder ihre beiden Außenspieler frei. In beiden Situationen war vor allem Yannick Fraatz erfolgreich. Der Sohn des ehemaligen Weltklassehandballers Jochen Fraatz brillierte vor allem im ersten Durchgang mit neun Treffern aus neun Versuchen. Egal was der gut aufgelegte Bastian Olschinka im HSG-Gehäuse probierte: der 18-jährige Fraatz fand für alle ihm gestellten Aufgaben die richtigen Lösungen.

Lob vom Bundesligatrainer

So recht abschütteln ließen sich die Gastgeber aber auch in der Folge nicht, vor allem das Spiel über den Kreisläufer lief phasenweise exzellent. Dort stand mit Sam Lindemann ein Spieler am Kreis, der in dem massiven Innenblock des BHC immer wieder Lücken fand oder diese für seine Mitspieler aufriss. Viermal war Lindemann im ersten Durchgang erfolgreich, insgesamt standen nach der Begegnung sieben Treffer des bulligen Kreisspielers zu Buche, womit er der beste Schütze der Gevelsberger sein sollte.

Dass die HSG mutig spielte, unterstreicht auch die Tatsache, dass erst in der 24. Spielminute das erste Mal Zeitspiel durch die beiden Unparteiischen angezeigt wurde. „Wir haben gerade in der ersten Halbzeit sehr gut mitgespielt, 14 Tore sind wirklich klasse“, befand Dirk Block, der an diesem Samstag die Verantwortung auf der Bank hatte. Sein Pendant auf Seiten des Bergischen HC heißt Sebastian Hinze und auch dieser fand lobende Worte für die Gevelsberger. „Sie haben das gut gemacht, überrascht hat mich ihr Niveau aber nicht“, sagt er nach dem Spiel.

Im zweiten Spielabschnitt schwanden dann die Kräfte bei den Gastgebern, die auf Christian Pottkämper und Christian Scholz verzichten mussten. So zählte der Kader mit Jan Beck als Aushilfstorwart und Philipp Eichhorn aus der zweiten Mannschaft gerade einmal zwölf Spieler. Das machte sich in den Beinen und den Bewegungen des Verbandsligisten deutlich bemerkbar, so ein Spiel gegen einen Bundesligisten kostet Kraft. Vor allem wenn dieser in der zweiten Hälfte rotieren lässt und viele frische Spieler in die Partie bringen kann. So traten nach dem Seitenwechsel vor allem Gutbrod, Fontaine und Criciotoiu mehr in Erscheinung und sorgten mit teilweise spektakulären Abschlüssen aus der zweiten Reihe für offene Münder auf Gevelsberger Seite.

Zuschauer teilweise begeistert

Zum Ende der Partie wurde das Ergebnis immer standesgemäßer. Doch der Blick auf die Anzeigetafel war bei diesem Spiel nicht wichtig. Viel mehr wollten die Verantwortlichen der HSG den Zuschauern, die letzte Saison nicht gerade mit positiven Ergebnissen überschüttet wurden, zeigen dass mit der Mannschaft wieder zu rechnen ist. „Wir wollten den Gevelsbergern so ein Event ermöglichen, das ist uns denke ich sehr gut gelungen“, freute sich Christof Stippel. Und in der Tat wird wohl kaum einer der knapp 400 Zuschauer sein Kommen an Samstagabend bereut haben.

HSG Gevelsberg/Silschede – Bergischer HC 22:42 (14:20)

HSG Gevelsberg/Silschede: Olschinka (1.-30.), Beck (31.-60.) – Lindemann (7), Breuker (5), D. Schrouven (4), Fege (2), C.Schrouven (2), Stippel (1), Bekston (1), Rauhaus, Luciano, Eichhorn.
Bergischer HC: Rudeck (1.-30.), Rutschmann (31.-60.) – Fraatz (13), Fontaine (6), Boomhouwer (4), Majdzinski (4), Gutbrod (4), Criciotoiu (4), Petrovsky (2), Bettin (1), Stock (1), Scücs (1), Baena (1), Nippes (1).

Spielverlauf: 5:3 (8.), 5:7 (11.), 8:12 (14.), 10:17 (22.), 14:20 (30.), 14:24 (34.), 18:30 (46.), 20:34 (53.), 20:37 (56.), 22:42 (60.).

Zuschauer: knapp 400, darunter auch viele Fans des Bergischen HC 06.

Bericht: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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