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Gevelsberg zeigte gute Ansätze, doch am Ende geht die Puste aus

In der Handball-Oberliga bleibt die HSG Menden-Lendringsen für die HSG Gevelsberg-Silschede ein schweres Pflaster. Die Sauerländer behielten diesmal mit 34:29 (20:17) die Oberhand. Die Truppe um Trainer Jörg Müller bleiben damit am Tabellenende – zwei Punkte hinter dem Vorletzten Ferndorf II, drei Zähler hinter Augustdorf und Jöllenbeck.

Dabei war es eine durchaus vermeidbare Niederlage. So hatten die Gevelsberger den Schwung vom Sieg gegen Jöllenbeck mit ins Sauerland genommen. Immer wieder sorgten die Gäste für Führungen. Menden allerdings immer wieder glich aus, führte selbst, Gevelsberg glich aus, kam zurück ins Spiel. Das Spiel war auf Augenhöhe, das Niveau hoch – wenngleich vor der Pause die Gäste-Abwehr nicht immer den sichersten Eindruck gemacht hat.

Gastgeber zunächst auf Kurs

Dagegen schienen die Gastgeber nach einer starken Angriffsleistung in der ersten Halbzeit mit 20 Toren auf Kurs zu sein. Der überragende Heunemann, der von seinen Rückraum-Kollegen immer wieder glänzend freigespielt wurde, Vogler und Bußmeyer machten kurz vor der Halbzeit aus einem 16:16 (26.) einen Drei-Tore-Halbzeitvorsprung. Und als auch die ersten beiden Angriffe nach der Pause saßen (22:17; 33.) und Kevin Kliche noch eine Zeitstrafe kassierte, hätten die Gastgeber die Partie eigentlich entspannt zu Ende spielen können.

Taten sie aber nicht. Weil man in den folgenden 15 Minuten nur zwei Treffer erzielte und der Gast urplötzlich durch den Treffer von Björn Rauhaus vorne lag (24:25; 47.), bekam die Partie eine besondere Dramatik.

Gevelsberg profitierte davon, dass Menden eine Angriffschance nach der anderen vergab, die Gastgeber agierten hektischer. Sebastian Loos und Thorben Lommel scheiterten von den Außenpositionen am starken Torwart Patrick Huhn – ebenso wie Joshua Krechel und Marcel Vogler aus dem Rückraum und Ansgar Heunemann beim Gegenstoß. Zudem traf Florian Bußmeyer nur die Latte und bekam ein Stürmerfoul weggepfiffen. „Wir haben unsere Angriffe viel zu früh und unüberlegt abgeschlossen“, sagte Gastgeber-Trainer Micky Reiners. „Und wenn man gegen Gevelsberg gewinnen will, dann muss man wirklich weg sein, ansonsten mit ihnen immer zu rechnen. Aber irgendwie haben wir es dann mit Tempo, Willen und Engagement doch noch geschafft, das Spiel wieder zu drehen.“

Für nächste Aufgabe gerüstet

Und was Menden-Lendringsen in den letzten zwölf Minuten zeigte, war Extraklasse. Lukas Flors Aufmerksamkeit in der Abwehr und Christopher Webers genialer Gegenstoß-Paß quer und maßgerecht durch die Halle ermöglichten Ansgar Heunemann das 26:25 (49.), und als Lukas Flor von der Linksaußenposition aus fast von der Grundlinie Torwart Huhn narrte (28:26; 54.), war der Weg für die Mendener frei für die Punkte neun und zehn. Die Gastgeber waren nun nicht mehr zu stoppen und auch Gevelsbergs Trainer Jörg Müller musste einräumen: „Die physische Stärke der Mendener hat uns große Probleme bereitet.“

Klar, die Niederlage macht keine große Freude. Doch die Gevelsberger haben deutlich mehr positive Ansätze gezeigt, so dass sie für die nächste Aufgabe – das Heimspiel gegen Augustdorf am 28. November – gerüstet sein dürften.

Franz Schoo und Heinz-G. Lützenberger