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Gevelsberg-Silschede holt sich den inoffiziellen EN-Titel

Mit einem Sieg des Favoriten endete am Sonntag die inoffizielle Meisterschaft des Ennepe-Ruhr-Kreises. Die Oberliga-Handballer der HSG Gevelsberg-Silschede setzten sich vor heimischen Kulisse im Finale nach zweimal 20 Minuten mit 21:15 (10:7) gegen den Wittener Verbandsliga-Aufsteiger TuS Bommern durch, gegen den sie in der Vorrunde am Samstag noch mit 18:19 verloren hatten. „Wir hatten am ersten Tag so eine kleine Leistungsdelle“, sagte HSG-Trainer Jörg Müller. „Man muss ja dazu sagen, dass wir schon das zweite Vorbereitungsspiel gegen Bommern verloren haben. Das hat die Mannschaft, glaube ich, auch ziemlich angefressen. Jetzt noch eine Niederlage gegen Bommern? Das hätten sie uns wahrscheinlich Jahre hinterhergetragen.“ Auf dem dritten Platz dieses EN-Autokennzeichen-Turniers landete das zweite Wittener Team, Landesligist HSV Herbede. Die Mannschaft von Trainer Uli Schwartz behauptete sich mit 26:24 (13:10) gegen den Verbandsligisten TuS Hattingen.

Im Endspiel lag die HSG Gevelsberg-Silschede, die in Linkshänder Sebastian Breuker ihren besten Werfer hatte (6), nicht einmal hinten. Das vorentscheidende Polster warf sich der Oberligist gegen den Verbandsligisten, dem unter anderem Thomas Hitzemann und Fabian Jung fehlten, zu Beginn der zweiten Halbzeit heraus. Nachdem der starke Marius Jung – ihm gelangen im Finale sechs Treffer – noch einmal auf 8:10 für den TuS Bommern verkürzt hatte, warfen Björn Rauhaus, Sebastian Breuker sowie Yannick Brockhaus per Siebenmeter die HSG Gevelsberg-Silschede mit 13:8 nach vorne. „Insgesamt sind wir natürlich zufrieden“, sagte deren Trainer Jörg Müller zwei Wochen vor dem Oberliga-Start beim Drittliga-Absteiger VfL Gladbeck (5. September, Samstag, 19.30 Uhr). „Es war wichtig, dass wir diese Leistung gebracht haben. Es war eine gute Leistung, ein guter Abschluss für das Wochenende. Jetzt müssen wir das irgendwie konservieren für das letzte Testspiel am Freitag in Hohenlimburg.“

Unzufriedenheit herrschte allerdings auch nicht bei den Verlierern, bei denen das Turnier für Kevin Schüler bereits nach der ersten Partie am Samstag beendet war: Er brach sich im Spiel gegen die DJK Westfalia Welper einen großen Zeh. In der Endabrechnung landete der Hattinger Landesligist aus der Staffel 3 übrigens gemeinsam mit der TG Rote Erde Schwelm aus der Landesliga-Staffel 4 auf Rang fünf. Die beiden Gruppen-Dritten hatten sich am Sonntag nach zweimal 30 Minuten mit 31:31 getrennt. Zurück zum TuS Bommern: „Im Grunde bin ich mit dem ganzen Turnier zufrieden“, sagte Meister-Trainer Ingo Brebach. „Wir haben am Samstag gegen Gevelsberg, sehr, sehr gut gespielt. Man darf nicht vergessen, dass bei uns fünf Leute fehlen und sich Kevin Schüler den Zeh gebrochen hat. Das ist dann über zwei Tage ziemlich anstrengend.“

Ingo Brebach wünscht sich bessere Schiedsrichter und weniger ruppige Situationen

Dass es dann im Finale nicht zum dritten Sieg in Serie gegen den Oberligisten reichte, wunderte Ingo Brebach nicht. „Da wir am Anfang der Vorbereitung die Gevelsberger zu Hause schon mal weggehauen haben und am Samstag auch geschlagen haben, war klar, dass sie im Endspiel alles dagegensetzen wollen. Sie haben verdient gewonnen“, erklärte der Bommeraner Coach. „Ich denke, es würde dem Turnier gut tun, wenn sie nächstes Mal vernünftige Schiris besorgen, dann fällt die eine oder andere ruppige Situation vielleicht weg. Ansonsten war es ein intensives, aber schönes Wochenende.“

Zuvor hatte Wittens zweitbester Klub, der HSV Herbede, wie schon in der Vorrunde den Verbandsligisten TuS Hattingen, der dank des besten Torverhältnisses die Gruppe 2 gewonnen hatte, in die Schranken gewiesen und sich Platz drei gesichert. „Es gilt für uns das Gleiche wie für alle anderen Mannschaften hier. Wir haben noch einiges vor, es sind noch zwei Wochen Zeit. Meine Leute brauchen die Spielpraxis, und man merkt, dass in der Vorbereitung viel Kraft erarbeitet wurde“, erzählte HSV-Trainer Uli Schwartz nach dem 26:24-Sieg, bei dem Lennart Hein mit sechs Toren bester Werfer der Herbeder war. Allerdings hätte er sich einen etwas anderen Verlauf gewünscht. „Ich fand das etwas unglücklich mit den Wartezeiten“, sagte Uli Schwartz. „Aber sonst war das Turnier gut organisiert. Es war ein Kräftemessen mit allen Mannschaften. Wir sind zufrieden – auch mit dem, was wir erreicht haben.“

Frank Osterloh: „Wir werden sicherlich nicht aufgeben, aber dass die Saison extrem schwer werden wird, ist klar“

Und warum hat der TuS Hattingen, der Verbandsligist, gleich zweimal gegen einen Landesligisten verloren? Der Blick aufs Protokoll bot schon eine kleine Hilfe, fehlten dort doch unter anderem Namen wie Felix Osterloh, Jakob Jäger oder Sven Schmitz. „Das ist unser Leistungsstand, das muss man so sehen“, sagte TuS-Trainer Frank Osterloh, der auch in der kommenden Saison lange Zeit auf seinen Sohn Felix sowie Jakob Jäger (jeweils Auslandsaufenthalte) wird verzichten müssen. „Wir haben bis auf Trecker mit den Leuten gespielt, die in der Saison auch spielen werden. Den Ausfall der Rückraum-Leute zu kompensieren, ist einfach nicht möglich. Wir haben zwar ambitionierte Handballer, aber für die Verbandsliga ist das sehr, sehr wenig.“

Zu allem Überfluss muss Frank Osterloh, dessen erfolgreichster Werfer in der Partie um Platz drei Matthias Sinnemann war (5/1), an den Spieltagen zwei bis fünf sowie ab Februar auch noch auf einen weiteren Rückraum-Mann verzichten: Linus Grossmann. „Dann weiß man, was uns erwarten wird. Wir werden sicherlich nicht aufgeben, aber dass die Saison extrem schwer werden wird, ist klar“, sagte der 54-jährige TuS-Trainer und sprach auch von einem völlig verdienten Sieg des HSV. „Es ist kein Zufall, dass wir zweimal verloren haben. Herbede ist stärker als in der vergangenen Saison, aber noch keine Landesliga-Spitzenmannschaft“, erklärte Frank Osterloh. „Trotzdem reicht es dafür im Moment nicht. So klar muss man das sehen.“

Die Ergebnisse im Überblick:
Gruppe 1:

HSG Gevelsberg-Silschede – DJK Westfalia Welper 20:11, DJK Westfalia Welper – TuS Bommern 15:19, HSG Gevelsberg-Silschede – TuS Bommern 18:19 / 1. TuS Bommern 38:33 Tore, 4:0 Punkte; 2. HSG Gevelsberg-Silschede 38:30, 2:2; 3. DJK Westfalia Welper 26:39, 0:4.
Gruppe 2:
TuS Hattingen – TG Rote Erde Schwelm 20:15, TG Rote Erde Schwelm – HSV Herbede 17:14, TuS Hattingen – HSV Herbede 17:20 / 1. TuS Hattingen 37:35 Tore, 2:2 Punkte; 2. HSV Herbede 34:34, 2:2; 3. TG Rote Erde Schwelm 2:2, 32:34.
Halbfinals:
TuS Bommern – HSV Herbede 19:13
TuS Hattingen – HSG Gevelsberg-Silschede 11:20
Spiel um Platz fünf:
DJK Westfalia Welper – TG Rote Erde Schwelm 31:31
Spiel um Platz drei:
HSV Herbede – TuS Hattingen 26:24
Finale:
TuS Bommern – HSG Gevelsberg-Silschede 15:21

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