News

Gevelsberg ohne Chance in Spenge

Die zweite Niederlage gegen einen zweiten dicken Brocken – so sieht es nach dem dritten Spieltag in der Handball-Oberliga für die HSG Gevelsberg-Silschede aus. Beim TuS Spenge, neben VfL Gladbeck (der erste dicke Brocken zum Saisonauftakt) die einzige Mannschaft bisher ohne Punktverlust, hatten die Gevelsberger keine Chance. Beim 26:31 (13:17) lief bei den Gästen nichts zusammen.

So analysierte HSG-Trainer Jörg Müller nüchtern, dass durch die Bank weg keiner seiner Spieler Normalform erreichte. Lediglich der ab der 20. Minute spielende Keeper Bastian Olschinka sowie Youngster Daniel Schrouven erwiesen sich als einzige Lichtblicke vor den etwa 250 Zuschauern.

Leichte Beute für Gastgeber
Im Tor erwischte Patrick Huhn einen schlechten Tag. Ebenso war der Gevelsberger Rückraum schlecht. Kaum gelang es, Kombinationen durchzuspielen. Viel zu oft ging der Ball zu früh verloren. Viel zu hastig viele Ballstafetten, die zur leichten Beute für den neuen Spitzenreiter wurden.

Symptomatisch dafür war die Phase ab der fünften Minute. Rafael Dudczak, Björn Wohlgemuth und Leo Stippel hatten für das 3:3 gesorgt, als der Gastgeberspieler Simon Hanneforth eine Zeitstrafe kassierte. Doch Gevelsberg wusste die nominelle Überlegenheit in den folgenden zwei Minuten nicht auszunutzen. Im Gegenteil. Die Gäste kamen mit der neuen Abwehrformation von Spenge nicht zurecht. Ein Akteur spielte vorgezogen – und schon klappte es mit Gevelsberger Kombinationsspiel nicht mehr. „Wir haben uns das leben selbst schwer gemacht“, so Jörg Müller. Die Folge waren Ballverluste, die die Gastgeber in erfolgreiche Tempogegenstöße ummünzten.

Gevelsberg ließ sich allerdings bis kurz vor der Pause nicht abschütteln – so sieht es jedenfalls nach den Zwischenresultaten aus. Scheinbar hielten die Gäste knapp die erste Halbzeit gut mit. Fabian Kling war es beispielsweise, der das 12:13 markierte (26.). Jörg Müller: „Das liest sich gut, aber wir haben es versäumt, auszugleichen. Viel zu leichtsinnig haben wir Fehler gemacht.“ In der Tat hatte Gevelsberg gleich dreimal die Chance, zumindest den Ausgleich zu erzielen. Viel zu schnell hatte Gevelsberg versucht, den Abschluss zu erzwingen anstatt den Ball in gewohnter Kombination durchzuspielen

So spielte Spenge seine Überlegenheit gnadenlos aus. „Spenge ist im Vergleich zu unseren bisherigen Gegnern Gladbeck und Altenhagen-Heepen viel breiter aufgestellt, hat nicht den einen Spieler, auf den man sich konzentrieren kann“, so Jörg Müller. Somit war von vorneherein klar, dass Gevelsberg als krasser Außenseiter antrat und nur einen Blumentopf hätte gewinnen können, wenn alle Akteure absolute Spitzenleistungen abrufen konnte. Dem war aber nicht so.

Wohlgemuth knickt mit Fuß um
Zu dem nicht funktionierenden Rückraum kam noch hinzu, dass ab der 25. Minute Björn Wohlgemuth nicht mehr zur Verfügung stand. Er knickte mit seinem Fuß um. Eine erste Diagnose: Bänderriss. Eine endgültige Diagnose steht noch aus.

„Wir müssen an das Spiel einfach einen Haken machen“, so Jörg Müller. Jetzt gilt der Blick aufs kommende Heimspiel gegen Nordhemmern am nächsten Samstag in der Halle West.

Heinz-G. Lützenberger