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Gevelsberg nur zweite Halbzeit stark

Eine Halbzeit miserabel, eine Halbzeit ordentlicher Handball. Doch für Schlusslicht Gevelsberg reicht es nicht zum ersten Saisonsieg.

In der Handball-Oberliga bleibt die HSG Gevelsberg-Silschede auch im 17. Saisonspiel ohne doppelten Punktgewinn. Das Schlusslicht unterlag der LIT Nordhemmern mit 27:30 (9:17) – nach einer indiskutablen ersten Halbzeit und einem eher versöhnlichem zweiten Spielabschnitt.

Man wusste nicht, welche Worte für die „Leistung“ in der ersten halben Stunde man benutzen sollte. Zu schlecht das Auftreten der Gastgeber. In fast allen Aktionen agieren die Schützlinge von Trainer Norbert Gregorz zu unüberlegt, zu überhastet. Gegen die zweitschlechtest Abwehr der Liga – um einen ausgesprochen gut disponierten Keeper Linus Happel – fand das Schlusslichtes kein probates Mittel. Insbesondere in Unterzahl, wenn der Keeper dem sechsten Feldspieler Platz machte. „Wir haben die Angriffe dann nicht zu Ende gespielt, haben zu hektisch den Abschluss gesucht“, ärgerte sich Gregorz. Neben erfolgreichen Tempogegenstößen war eine weitere Folge, dass Gäste-Keeper Happel dreimal ins leere Tor traf.

Schiris sorgen für Unmut

Das waren Treffer mitten ins Mark der Gevelsberger. Die Sicherheit wuchs nicht – wie auch. Selbstbewusstsein ging verloren. Nordhemmern spazierte fast durch die Gevelsberger Reihen. Wenngleich Gevelsberg immer wieder versucht ins Spiel zu kommen. Vergeblich. Vor allem zwei Phasen machten ihnen den Gar aus. Einmal waren es fünf, ein weiteres Mal vierzehn Minuten, in denen die Gevelsberger ohne Torerfolg blieben.

Überdies sorgten die Schiedsrichter für Unmut. Und Gäste-Spieler Jannik Borcherding. Als der Rückraumspieler gen Gevelsberger Kreis marschierte, wurde er von Sam Lindemann unsanft gestoppt. Klarer Fall: Freiwurf, vielleicht Siebener, und Zeitstrafe. Sollte man meinen. Doch die Schiris fielen auf die schauspielerischen Künste von Borcherding herein. Der Ostwestfale markierte den sterbenden Schan, wälzte sich, hielt sich den Hals, schrie. Doch nach dem Rot gegen Lindemann, kam es zur wundersamen Heilung – und Borcherding setzte leichtfüßig die Partie fort. Zum Unmut der Gastgeber.

Nach dem Seitenwechsel dann eine ganz andere Gevelsberger Mannschaft, die Tor um Tor aufholte – allerdings kam der Erfolg der Gäste nie wirklich in Gefahr. Immerhin aber gab es ein Lebenszeichen. Als Jan Beck mehrmals erstklassig hielt, unter anderem einen Strafwurf entschärfte, als Björn Rauhaus in Gevelsberger Unterzahl auf 16:19 verkürzte, machte sich so etwas wie Hoffnung in der Halle West breit. Doch eiskalt konterten die Gäste, ließen sich den Vorsprung nicht mehr nehmen.

Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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