News

Gevelsberg leistet sich 27 Fehlwürfe

Und wieder eine Niederlage für die HSG Gevelsberg-Silschede. Damit sind es zehn Punkte zum drittletzten Platz, zum rettenden Ufer.

Es bleibt dabei. Auch im ersten Spiel der Rückrunde in der Handball-Oberliga bleibt die HSG Gevelsberg-Silschede ohne Sieg. Schlimmer noch: Beim Vorletzten HSG Augustdorf-Hövelhof setzte es eine 20:22 (9:11)-Niederlage, womit auch dieses direkte Duell verloren geht. Das erste, das Hinspiel endete remis. Das direkte Duell kann möglicherweise wichtig für den Kampf um den Liga-Erhalt werden.

Zehn Punkte zum Drittletzten

Allerdings gilt das Augenmerk nicht mehr so sehr dem Liga-Erhalt im Gevelsberger Lager. Klar ist allerdings auch, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Nur sieht es beim derzeitigen Rückstand von zehn Punkten auf den Nichtabstiegsplatz ausgesprochen mies aus. „Wir müssen wieder in die Spur kommen. Ich will wieder lachende Gesichter sehen“, so Gevelsbergs Trainer Norbert Gregorz nach der Begegnung über die Ausrichtung für die kommenden Begegnungen in der Oberliga.

Dabei stellte dieses Gastspiel den Trainer über weite Teile sogar zufrieden. Vor allem die Abwehr-Arbeit überzeugte. Nur 22 Gegentreffer in fremder Halle – das kann sich sehen lassen. „Wir haben oft und effektiv die gefährlichen Schützen aus dem Rückraum von Augustdorf phasenweise aus dem Spiel genommen“, so Gregorz.

Chancen fahrlässig vergeben

Andererseits hatte der Angriff einmal mehr zu viele Ladehemmungen. 27 Fehlversuche gab es schließlich zu verzeichnen. „Wir haben zu viele, auch einfache Chancen fahrlässig liegen gelassen“, so der Gevelsberger Trainer. „Wenn da jetzt noch bei uns der Knoten platzen würde.“

Immerhin stimmt die Basis im Gevelsberger Lager. Das hat das Spiel in Ostwestfalen einmal mehr gezeigt. Nur eben jenes Quäntchen, was zu Torerfolgen führt, das fehlt. Das Selbstbewusstsein der Gevelsberger HSG-Spieler ist derzeit nicht gerade ausgeprägt. Dabei sind die Jungs willig, sind voll motiviert, kämpfen bis zum Umfallen. „Das hat die Mannschaft hervorragend gemacht“, lobt Gregorz. Beispielhaft ist dafür die Anfangsphase des Spiels. Nach der 1:0-Führung der Gäste, die Sebastian Breuker nach gut drei Minuten mit seinem ersten von zwei Treffern erzielte, folgte eine derbe Flaute, die in der 6:1-Führung der Gastgeber mündete. Doch Gevelsberg ließ sich nicht entmutigen. Nach einer Auszeit besannen sich die Gäste ihrer Tugenden, holten Tor um Tor auf, verkürzten den Rückstand bis zur Pause auf zwei Treffer.

Näher heran kam Gevelsberg gar in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel heran. Sam Lindemann traf zum 10:11 (33.), Kevin Kliche per Strafwurf zum 11:12 (36.) aus Gevelsberger Sicht. Und auch jetzt gab es genügend Chancen, auf- oder gar überzuholen. Doch wie ein roter Faden zieht sich die mangelnden Chancen-Verwertung durch die Saison, durch dieses Spiel. „Und fehlt einfach der Breakpoint in so einem Spiel“, sagt Norbert Gregorz, der zwischenzeitlich auch versuchte, mit sieben Feldspielern zum Glück kommen zu lassen. „Die Basis ist da, wir kämpfen weiter“, so Norbert Gregorz – so am kommenden Samstag in heimischer Halle gegen Soest.

Text: Heinz G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

https://www.wr.de/sport/lokalsport/ennepetal/gevelsberg-leistet-sich-27-fehlwuerfe-id213250509.html