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Gevelsberg kann am kommenden Samstag den Liga-Erhalt schaffen

Verloren. Ein Spiel, aber nicht den Kampf gegen den Abstieg aus der Handball-Oberliga. Die HSG Gevelsberg-Silschede ist nicht weg. Längst nicht. Und die 25:32 (15:12)-Niederlage beim Tabellenzweiten TSG Altenhagen-Heepen Bielefeld hat gezeigt, dass viel in der Mannschaft steckt. Mit den Gevelsbergern ist am kommenden Samstag, am letzten Spieltag zu rechnen.

Allerdings sind die Gevelsberger dann auf Schützenhilfe angewiesen. So wie es am vergangenen Samstag war. Denn der ärgste und einzige Konkurrent um den zweiten Abstiegsplatz nach Möllbergen, der ASV Senden, hätte fast alles klar gemacht. Erst in der Schlusssekunden musste der ASV das 30:31 gegen die Ahlener SG hinnehmen. Bitter für Senden, hoffnungsvoll für Gevelsberg.

Gegen den Meister Volmetal am kommenden Samstag (übrigens bereits um 18 Uhr) müssen die Jungs um Trainer Hans-Peter Müller ihre Leistungen kompensieren. So stand die Abwehr stark. Der Block um die Mittelmänner Kevin Kliche und Björn Rauhaus ließen kaum Platz für die Entfaltung der Gastgeber zu. Dazu wird Marian Stratenschulte in der Schlussphase der Saison immer besser, immer stärker, immer wertvoller. Das hat sich auch in Bielefeld gezeigt.

Routiniers machen den Unterschied

Lediglich im Schlussmoment, eigentlich in den letzten zehn Minuten, mussten die Gevelsberger ihr vergleichsweise unerfahrenes Potenzial gegen einen routinierten Gastgeber Tribut zollen. Bis zur 49. Minute hatten die Gevelsberger eine Führung inne. Dann glich Altenhagen aus, schaffte die erste Führung des Spiels, setzte sich mit drei Treffern ab. Gevelsberg kämpfte sich wieder heran. Schließlich drohte die Partie zu Ungunsten der Gäste zu kippen. Hans-Peter Müller versuchte alles, riskierte alles – mit einer offenen Manndeckung. Das war die Phase in der vor allem TSG-Routiniers wie Luca Werner und Matthias Geukes sowie am Kreis Moritz Wagner auftrumpften. Das hat schließlich den Unterschied gemacht.„Wir sind personell einfach nicht in der Lage, in der Qualität nachzulegen, wie es Altenhagen gemacht hat“, so Müller.

Die Routiniers nutzten die sich nun bietenden Freiräume, die eine offensive Deckung nun mal mit sich bringt, eiskalt. Immer wieder ging das Spiel an den Kreis über Wagner, immer wieder schaffte es Bielefeld, die leidenschaftlich kämpfenden Gevelsberger auszuspielen. Das war schließlich der Grund des hohen, zu hohen Sieges der Gastgeber. Dazu hatte Gevelsberg zu viele Chancen ausgelassen. Gleich zwölf Hundertprozentige waren schließlich auf der Statistik-Auswertung zu erkennen. Zu viele. „So kann man kein Spiel gewinnen“, sagt Hans-Peter Müller. „Aber das macht kein Spieler extra. Das kann halt aus den Situationen heraus passieren.“

Klar, dass nach der Partie die Gevelsberger total geknickt waren. Sie kannten noch nicht das Ergebnis aus Senden. Dort mindestens ein Remis, und so sah es zwischendurch auch aus, und Gevelsberg wäre der zweite Absteiger. Schließlich die Meldung, dass Ahlen den Sieg errungen hat. „Da ging richtig ein Ruck durch die Mannschaft“, beschreibt Hans-Peter Müller die Situation. „Wir fühlen uns stark genug, am kommenden Samstag, doch noch die Liga zu halten. Wir fühlen uns stark genug, zu zeigen, dass selbst ein junge, unerfahrene und unbekümmerte Truppe wie Gevelsberg mit Kampf und Leidenschaft in die Oberliga gehört.“

Heinz-G. Lützenberger