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Gevelsberg gibt ein Lebenszeichen mit dem ersten Sieg der Rückrunde

Mit dem ersten Sieg der Rückrunde, mit dem vierten Erfolg überhaupt, hat Handball-Oberligist HSG Gevelsberg-Silschede wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Gegen den hoch favorisierten Gast aus Nordhemmern, dem LIT Handball NSM, gab es einen hart erkämpften, überraschenden, aber durchaus verdienten 24:22 (13:9)-Erfolg, den die Mannschaft nach der Schlusssirene mit den gut 450 Zuschauern in der Halle West ausgiebig feierte.

Von Beginn an war Feuer unterm Dach, zeigte sich, dass sich die Gevelsberger zerreißen wollten. Das ist nicht neu, das macht die Truppe von Trainer Hans-Peter Müller ohnehin in jedem Spiel. Nur diesmal stand die Abwehr besser. Diesmal gegen hochkarätige Gegenspieler, die zum Teil Erfahrungen aus Bundesligen oder Nationalmannschaften mitbrachten. Vor allem Felix Bahrenberg zeigte imponierende Ansätze seiner Qualitäten. Fast immer. Denn die Gevelsberger Abwehr, vor allem Leo Stippel, wusste seine Wirkungskreise entscheidend einzuengen.

Erste LIT-Zeitstrafe nach 57 Minuten
Nach gut zehn Minuten musste der ehemalige Bundesligaspieler im LIT-Dress auf die Bank. „Das kann sich nur eine Mannschaft mit so einem riesigen Etat und einer tiefen Bank wird die aus Nordhemmern leisten“, so Müller. „Der bleibt einfach eine halbe Stunde auf der Bank sitzen, und Nordhemmern kann nachlegen, ohne dass ein Bruch ins Spiel kommt.“

Gevelsberg bekam mehr und mehr Oberwasser. Allerdings schafften es die Gäste etwa 20 Minuten lang, die Führungen der Gastgeber immer wieder auszugleichen. Dabei nutzten die Ostwestfalen gleich zwei Zeitstrafen aus: Zunächst die von Stippel (12.), dann die von Kling (17.). Nur am Rande sei erwähnt, dass Gevelsberg viermal in Unterzahl agieren musste, Nordhemmern erst nach 57 Minuten und 57 Sekunden die erste Zeitstrafe hinnehmen musste. Jedenfalls erwischte Gevelsberg in den letzten zehn Minuten eine starke Phase, die zur 13:9-Pausenführung führte.

Nach dem Seitenwechsel deutet sich an, dass Nordhemmern die Partie drehte. Mit einer offensive Deckung – teils als 3:3-System wobei Eisele, Gartmann und Möhle vorgezogen spielten sowie Bergner, Tlucynski und Hampel am Kreis blieben – bereiteten die Gäste den Gevelsbergern schon erhebliche Schwierigkeiten. Die Räume wurden enger, die Anspielstationen schlechter zu erreichen. Doch weniger als zwei Tore Rückstand gab es nicht.

Bärenstarker Björn Rauhaus
Vor allem dank Björn Rauhaus, der stetig engagiert spielte, jetzt endlich auch in Serie traf. Das baute Gevelsberg auf. Auch Till Pasch zwischen den Pfosten hatte einen riesigen Part zur Stabilisierung des Gevelsberger Spiels. Immer wieder brachte er die Gäste zur Verzweiflung, sicherte gleich vierzehn Mal Bälle von hundertprozentigen Chancen. Einmal wehrte er gar mit dem Kopf ab. Davor stand eine sichere Deckung, die es immer wieder schaffte, Lücken erst gar nicht aufkommen zu lassen. Hier übernahm Kevin Kliche am eigenen Kreis stets den Part von Sebastian Breuker und Sebastian Pagel, die meist nur in der Offensive eingesetzt wurde. Ein Trumpf der stach – trotz des Feldverweises (57.) nach einem Foul an Bahrenberg .

Doch auch diese Strafe änderte schließlich nichts mehr an der Überlegenheit der Gevelsberger. Nur Mitte der zweiten Hälfte deutete sich ein Knick an. Doch im Gegensatz zu vorherigen Spielen bedeutete dies ob des vergleichsweise dünnen Kaders nicht die Wende. Wohl genau die Initialzündung, um in den verbleibenden Spielen den Ligaerhalt zu schaffen. Den letzten Platz jedenfalls haben die Gevelsberger verlassen.

Heinz-G. Lützenberger