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Elektronischer Spielbericht wird eingeführt

Der geneigte Handball-Freund vor Ort wird kaum etwas von der Veränderung mitbekommen. Doch es ist eine Veränderung, die durchaus einschneidend ist. Nicht auf dem Parkett, sondern während der Begegnungen am Rande des Spielfeldes. Ab der kommenden Spielzeit wird auf westfälischer Ebene der elektronische Spielbericht eingeführt – von der Landes- bis zur Oberliga. Längere Zeit wurde schon über diese Maßnahme diskutiert.

Liveticker möglich

„Wir finden den Schritt positiv“, sagt Christian Thaler, Herrenspielwart des Oberligisten HSG Gevelsberg-Silschede in einem der Gespräche mit unserer Zeitung. „Das eröffnet uns auch die Möglichkeit für einen Liveticker.“

Insgesamt folgt der Gevelsberger auch der Argumentation des Verbandes, dass der elektronische Spielbericht der Erleichterung diene. „Es hat sich in den hohen Ligen bereits bewährt, deshalb hat sich der Verband dafür entschieden“, erklärt Roland Kosik, der im Handballkreis Industrie der Arbeitsgruppe für den elektronischen Spielbericht angehört. Im Bezirk Nord übernehmen auch schon drei Kreise die elektronische Version.

Im Bezirk Süd, also auch in den Städten Gevelsberg, Schwelm und Sprockhövel, betrifft die Neuerung ab September die Vereine HSG Gevelsberg-Silschede in der Oberliga und RE Schwelm in der Landesliga. Das gilt übrigens auch für die Frauen-Landesliga, wo Gevelsberg-Silschede und die TSG Sprockhövel auf Punkte- und Torejagd gehen. In den unteren Spielklassen soll der elektronische Spielbericht später umgesetzt werden.

Für alle Vereine werden vom Verband Schulungen angesetzt. Dabei werden die Zeitnehmer, die sich um den elektronischen Spielbericht kümmern müssen, vorbereitet. Allerdings ist diese Schulung nicht mit einer Fortbildung für die Zeitnehmer gleichzusetzen, da lediglich die Neuerung angesprochen wird. „Es handelt sich nicht um einen Ersatzkurs für Zeitnehmer und führt nicht zur Verlängerung ihres Ausweises“, sagt Kosik.

Mehr Transparenz

Die Onlineversion hat das Ziel, dass in dem Bericht alle Tore, Torschützen, Siebenmeter, Fouls und Zeitstrafen vermerkt sind. Vor Saisonbeginn müssen die Vereine für ihre Mannschaften einen genau benannten Kader zusammenstellen. „So wird auch transparenter, wer sich in einer Mannschaft eines Vereins festgespielt hat“, merkt Kosik an. Zwar kommt für die Vereine etwas Arbeit dazu, „aber der elektronische Spielbericht führt insgesamt zu einer besseren Protokollführung, in der man den gesamten Spielverlauf verfolgen kann“, erklärt Kosik, der selbst schon als Zeitnehmer in der dritten Bundesliga Erfahrung gesammelt hat. Er rät allen Vereinen, die neue Version in Freundschaftsspielen zu testen und zur Sicherheit den Papierbogen daneben zu legen. Denn: „Auf das Internet ist leider nicht immer Verlass.“

Hendrik Steinmann und Heinz-G. Lützenberger