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Bruchlandung für die HSG

Eine Woche lang hielt die gute Stimmung beim Schlusslicht der Handball-Oberliga, der HSG Gevelsberg/Silschede. Doch acht Tage nach dem lang ersehnten ersten Saisonsieg setzte es beim TuS Ferndorf II eine empfindliche 33:20 (16:9)-Niederlage.

Gegen die mit vielen hochkarätigen Talenten gespickte Mannschaft scheiterte die HSG vor allen Dingen am erfahrenen Gästetorwart Hilmar Gudmundsson. Der ehemalige isländische Nationaltorwart entschärfte viele der Würfe, die von Gevelsberger Seite auf das Tor der Gastgeber abgegeben wurden und sorgte so für zunehmend Verunsicherung im Spiel der Mannschaft von Norbert Gregorz. „Wir sind am Torwart gescheitert“, brachte der HSG-Trainer die Gründe für die deutliche Niederlage schnell auf den Punkt. Vom Start weg ließ sein Team zu viele Gelegenheiten liegen, um den jungen Ferndorfern ernsthaft gefährlich werden zu können. 4:0 nach sechs Minuten, 8:3 nach 15 – die Anzeigetafel in der Sporthalle Stählerwiese sorgte bei den Gevelsberger Anhängern schon früh für lange Gesichter.

Lösungen zünden nicht

Und diese Mienen sollten sich bis zum Spielende auch nur bedingt aufhellen. „Wir haben uns im zweiten Durchgang immer wieder kleine Ziele gesetzt“, sagt Norbert Gregorz über den zweiten Abschnitt. Da ging es längst nur noch um Schadensbegrenzung, denn für den Sieg kamen die dezimierten Gevelsberger am späten Sonntagnachmittag nicht mehr in Frage. Zwar stieß man auf die erwartete offensive Deckung, doch die in der Spielvorbereitung parat gelegten Lösungen dafür wurden nur selten erfolgreich umgesetzt. „Wir wollten von der rechten Seite immer wieder mit Übergängen spielen, nur leider haben wir das zu oft nicht konsequent getan“, sagt Gregorz dazu.

Allzu hart wollte der HSG-Trainer mit seinen Spielern nach der Partie nicht ins Gericht gehen. „Ferndorf war in der Besetzung heute nicht schlagbar für uns“, stellt er fest und spricht damit auf die Einsätze von Mattis Michel, den Sorg-Brüdern, Kevin John und eben Hilmar Gudmundsson an. Alle verfügen auch über Erfahrungen aus der dritten und zweiten Liga. Dagegen fehlten auf Gevelsberger Seite einige Akteure wie die erfahrenen Tobias Fleischhauer und Björn Rauhaus, zudem musste Kreisläufer Sam Lindemann während des Spiels mit einer Verletzung kurzzeitig pausieren.

„Nach den Ergebnissen von gestern musste Ferndorf heute liefern, das wollten sie mit aller Macht und das haben sie auch gezeigt“, sagt Gregorz über den souverän auftretenden Gegner, der auch im zweiten Durchgang nicht nachließ und den Vorsprung kontinuierlich ausbaute.

Zweimal rot zum Schluss

Gegen Ende der Begegnung wurde es dann auch noch farbenfroh. Erst sah Lindemann für ein Stoßen in der Luft die Rote Karte, ehe sich Christopher Schrouven kurz vor dem Spielende mit seiner dritten Zeitstrafe verabschiedete.

Für die HSG geht es in den letzten drei Spielen nur noch darum, sich anständig aus der Oberliga zu verabschieden. Anders als bei den Ferndorfern geht es bei zwei der letzten drei Kontrahenten Hemer und Hamm um nichts mehr. Einzig der TuS Bielefeld-Jöllenbeck, Gegner im vorerst letzten Oberliga-Auswärtsspiel, kämpft noch gegen die Ferndorfer Reserve um den Klassenerhalt.

Text: Fabian Vogel, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke

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