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Gevelsberg wütend und enttäuscht

Tor abgepfiffen, Ellenbogen-Check gegen Rauhaus und Gegentreffer aus dem Kreis – Gevelsberg bemängelt Leistung der Schiris in Schlussphase.

Wut und Enttäuschung machten sich breit, als die letzte Minute anbrach, als die Schlusssirene die Partie der Handball-Oberliga zwischen HSG Gevelsberg-Silschede und TuS Ferndorf II beendete. Gevelsberg bleibt weiterhin ohne Sieg, hat bisher einen Punkte auf dem Konto, musste eine bittere und unnötige 25:27 (13:12)-Niederlage einstecken.

Fünf-Tore-Führung verspielt

Verbittert und wütend waren die Gevelsberger Protagonisten sowie die Fans und Zuschauer über die Schiri-Entscheidungen der letzten fünf Minuten. Zunächst hatte das unparteiische Duo gleich zwei Treffer für die Gevelsberger zurück gepfiffen. Statt der Tore gab es Freiwürfe – zum Unverständnis vieler. Statt einer 27:24-Führung blieb es beim 25:24 für Gevelsberg.

Weiter nahm das Unheil seinen Lauf mit einem Ellenbogen-Check, den Björn Rauhaus ins Gesicht bekam. Die Pfeifen der Unparteiischen blieben stumm. Stattdessen eine Zeitstrafe gegen Leo Stippel. Zu allem Überfluss – und hier entschieden die Referees richtig – leistete sich Björn Wohlgemuth einen Wechselfehler, lief zu früh aufs Feld, kassierte eine Zeitstrafe.

Gevelsberg führte zu dem Zeitpunkt noch 25:24. Alles war ja noch drin – auch wenn es hier und da grummelte, ob einer verspielten Fünf-Tore-Führung, die die Gastgeber nach 47 Minuten noch inne hatten. Nach einer „Fahrkarte“ von André Bekston sorgte Florian Schneider mit seinem ersten und einzigen Treffer im Laufe des Spiels für den 25:25-Ausgleich – die Uhr zeigt eine gespielte Zeit von 57:44 Minuten an.

Nach weiterem Fehler im Gevelsberg Angriff markierte der Ferndorfer Akteure Jan Klein die 26:25-Führung für die Siegerlänger – wobei der Gästespieler im Kreis stand, doch die Schiedsrichter diese Spielsituation anders beurteilten. Jetzt zeigte die Uhr 58:58 Minuten. Gevelsberg versuchte es mit einer Offenen Deckung – gegen eine Offene Deckung der Gäste –, setzte alles auf Risiko, um doch noch wenigstens einen Zähler in der Halle West zu behalten. Ferndorf II wusste das Risiko zu nutzen, eroberte den Ball, und der wuchtige Fabian Paul traf zum entscheidenden 27:25 für die Gäste. Noch 34 Sekunden sind zu spielen, der Sieg den Gästen allerdings nicht mehr zu nehmen.

Nackenschlag verarbeiten

Unmittelbar nach der Schlusssirene belagerte einige HSG-Funktionäre die Schiedsrichter, waren wütend ob der in den letzten Minuten gezeigten fragwürdigen Entscheidungen. Viele fühlten sich um die Früchte der Leistung betrogen, großer Frust herrschte. „Jetzt müssen wir sehen, wie wir den Nackenschlag verarbeiten“, so HSG-Trainer Norbert Gregorz nach dem letzten Heimspiel im Kalenderjahr.

Gregorz war zufrieden mit dem, was seine Jungs zuvor gezeigt hatten. Und in der Tat war Gevelsberg mit großem Engagement dabei. Allerdings war auch nicht zu übersehen, dass beide Mannschaften aufgelaufen waren, um nicht zu verlieren. Ziemlich viel stand in diesem Kellerderby auf dem Spiel. So war auch die Spielweise beider eher verhalten. Ferndorf erspielte sich auch eine leichte Überlegenheit, die Gevelsberg gegen Ende der ersten Hälfte zu drehen vermag.

Antwort auf offensive Deckung

Sebastian Breuker erzielte die erste Führung für die HSG Gevelsberg-Silschede – zum 11:10 (24.) Nach dem Seitenwechsel bauten die Hausherrn die Führung kontinuierlich aus. Ein Grund wohl auch, dass die Mannen um Trainer Gregorz mit der offensive Deckung der TuS-Reserve immer besser zurecht kamen – egal, ob 5:1- oder 4:2-Formation. Gevelsberg hatte meist richtige Antworten parat. Dann kamen die letzten Minuten . . .

Text: Hein G. Lützenberger, Westf. Rundschau
Bild: Jens Pommerenke, airpictures.de

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